Ästhetik der heilsamen Orte

Gabriel Dörner

Der Anlass, der zu diesem Buch geführt hat, war ein von Studierenden verantwortetes Forschungsprojekt der Bauhaus-Universität Weimar, die dafür, anläßlich ihres 100jährigen Jubiläums, ein außergewöhnliches Budget zur Verfügung gestellt hat. In einem vorangegangenen Wettbewerb konnten sich Studierende mit einem Forschungsthema bewerben. Mit seiner Einreichung »Ästhetik der Heilsamen Orte« konnte Gabriel Dörner die Jury für sich entscheiden. Sein gleichnamiges Buch ist die gedruckte Dokumentation dieser Arbeit und deren inhaltliche Essenz.

Der Titel des Kommunikations-Designers Gabriel Dörner versammelt eine breit angelegte Mischung von visuell-angereicherten Inhalten, die alle mit dem Thema Krankenhaus-Architektur verknüpft sind. Die Fülle des Stoffs macht es dem Leser zunächst nicht leicht, einen Überblick zu bekommen. Wer diese Hürde überwunden hat, bekommt dann einen sehr ehrlichen und zuweilen subtilen Einblick in die Welt der Krankenhäuser und des so genannten Gesundheitssystems. Dörner und seine Mitstudenten legen durch ihr kritisches Befragen der Verhältnisse so manches mal »ihre Finger in die Wunden« und entlarven so die vermeintlich »heile Welt«, die letztlich gar nicht mehr so »heilsam« ist. Die Studierenden um Gabriel Dörner wollen mit ihrer Arbeit keine Lösungen anbieten, wohlfeile Rezepte, wie man so vieles besser oder richtiger machen könnte. Doch sie zeigen Wege auf, wo Verbesserungspotential besteht. Dazu dienen auch Entwurfsarbeiten, bei denen frische Ideen und Konzepte zusammengetragen sind, wie man die im Krankenhaus gebrauchten Dinge optimieren könnte – vom Geschirr bis zu Möbeln, von Leuchten bis zu Wegeführungssystemen. Erhellend sind auch die »Essays« genannten Gastbeiträge einiger externer Autoren. Die Dokumentation akribisch festgehaltener Wahrnehmungen bzw. subjektiver Empfindungen sowie eine Fotostrecke mit visuellen Eindrücken der Krankenhausambiente vervollständigen dieses Projekt.

Was kann die Quintessenz dieser Arbeit sein? Krankenhäuser sind äußerst komplexe Einrichtungen, die mit ein wenig Zutat, als »Design« apostrophiert, nicht besser werden. Wenn man sich jedoch den kompetenten Gestalter im Sinne eines ganzheitlich denkenden Fachmanns als Beteiligten am Planungsprozess vorstellt, der das Ganze im Blick hat und daher bestrebt ist, die einzelnen Sichtweisen der beteiligten Akteure zu verbindenden …ja, dann bestünde wirklich die Chance, Krankenhäuser zu heilsameren Orten werden zu lassen. Dass sich der finanzielle Mehraufwand für gutes »Design« durch Einsparungen innerhalb kürzester Zeit wieder amortisiert, ist vielleicht nur hierzulande unbekannt.

Roland Aull

www.luciaverlag.de  |

Sie wollen beim Thema »Farbe und Design« immer auf dem Laufenden bleiben?

Dann melden Sie sich einfach bei den FarbDesign-Infos an!

  • Sie bekommen regelmäßig Hinweise zu Tagungen und Workshops, Ausstellungen, Präsentationen, Publikationen, wissenschaftlichen Studien
  • Sie bekommen regelmäßig Tipps zu konkreten Problemlösungen (für Architekten, FarbDesigner, Farbpsychologen und Milieugestalter)
  • Sie bekommen die FarbDesign-Infos kostenlos, so lange Sie wollen
  • Plus: Sie bekommen kostenlos die 8-seitige Publikation »Beton braucht Farbe« (als PDF) – gleich nach Ihrer Anmeldung
Anrede:    
Vorname
Nachname
Sie können sich jederzeit wieder abmelden, in dem sie auf den Abmelden-Link in der E-Mail klicken.
Übermittlung erfolgreich. Vielen dank für Ihre Nachricht.
Leider gab es einen Fehler. Bitte versuchen Sie es später erneut oder setzen Sie sich auf anderem Wege mit uns in Verbindung. {{ errorMessage }}