Colours of the Great Heart – Resonating with Sirius
Barbara Diethelm

Barbara Diethelm hat ihr Leben der Farbe gewidmet. Geboren als Tochter eines Schweizer Künstlerfarbenherstellers, aufgewachsen im räumlichen Umfeld einer Farbenmanufaktur, in den USA als Künstlerin ausgebildet, forschend interessiert an allen Aspekten eines naturwissenschaftlichen Verständnisses von Farbe und ebenso sensibilisiert für deren metaphysische Wirklichkeit. In diesem, leider nur in englischer Sprache erhältlichen Buch lässt die Autorin den Leser an der Fülle ihrer Einsichten teilhaben; nicht nur an den Mythen und Einsichten europäischer wie außereuropäischer Kulturen, sondern auch an den Erkenntnissen der modernen Farbwissenschaft. Die Autorin empfindet ihren bisherigen »farbigen« Lebensweg als Berufung, ihr Wissen und ihre Erfahrung auf dem Gebiet der Farbe weiterzugeben, was sie im vorliegenden Band in beeindruckender Weise unternommen hat. Ihr Herzensanliegen, die Theorie und die Praxis der Farbe nahtlos miteinander zu verbinden, zeigt sich in der gelungenen Entwicklung von »Sirius Primary Colours«.   

Es ist ein System, welches das manuelle Ausmischen aller denkbaren Farbtöne an Hand von lediglich fünf Primärfarben ermöglicht; es ist gleichzeitig eine »Farbentheorie«, welche die Beziehungen der Farben zu- und miteinander erklärt. »Primärfarben« lassen sich nicht aus anderen Farbtönen ermischen; im Gegensatz zu den »Sekundärfarben«, die durch eine Kombination von zwei Primärfarben entstehen. Der Impuls für die Entwicklung von »Sirius Primary Colours« ergab sich aus der Praxis, mit möglichst wenigen »Primärfarben« den ganzen Farbenraum ermischen zu können. In der Theorie der Farbe  reichen dazu drei Farbtöne: Cyan, Magenta und Gelb (Yellow). Doch in der Praxis ergeben diese, in gleichen Teilen gemischt, kein unbuntes, dunkles Schwarz. Dieses muß beispielsweise im Offsetdruck zusätzlich gedruckt werden.

Die Entwicklung des Sirius-Mischsystems basiert jetzt aus zwei Rottönen (Magenta und Rot), aus zwei Blautönen (Cyan und Ultramarin) sowie in der fünften Farbe Gelb (Yellow). Durch eine äußerst genaue Abstimmung der verwendeten Pigmente und Bindemittel ist es der Autorin und ihrem Team bei Lascaux gelungen, einen durchgängig gleichabständigen Farbraum zu bekommen. Gleichzeitig führt das Zusammenmischen der fünf Primärfarben zu einem neutralen, sehr dunklen Schwarz. Auch das Ausmischen der fünf Sekundärfarben Grün, Blau, Violett, Karminrot und Orange erfolgt ohne erkennbaren Verlust in der Farbsättigung (Chroma). Die Diskrepanz von Theorie und Praxis ist somit aufgelöst.

Aufgrund dieser besonderen Qualitäten wurden die Farben des Sirius-Systems zunehmend auch in der Mal- und Kunsttherapie verwendet. Sie waren beim Ausdrucksmalen besonders gut geeignet, emotionale Blockaden lösen zu helfen und seelische Disbalancen bei den Klienten ins Gleichgewicht zu bringen. Da Farben nicht allein materieller Natur sind, sondern gleichermaßen auch seelische wie geistige Bereiche umfassen, kann die Schwingung eines Farbtons prinzipiell beide Welten ansprechen. Das ist auf Grund des physikalischen Resonanzprinzips möglich: wenn zwei Bereiche (hier: materieller Körper und geistige Seele) gleich schwingen, lassen sich Informationen von der einen Ebene auf die andere übertragen. Das lässt sich anschaulich durch zwei gleich schwingende Stimmgabeln zeigen: sobald die eine Stimmgabel angeschlagen wird und in ihrem Grundton schwingt (also Energie abgibt), absorbiert die andere, nicht angeschlagene Stimmgabel diese Schwingung und erklingt im hörbaren Grundton (wobei die angeschlagene Stimmgabel verstummt (Energie absorbiert).

Um das klientenzentrierte Ausdrucksmalen noch besser zu unterstützen, war es wünschenswert, die Farbfrequenzen der Nassfarben durch weitere natürliche Schwingungsbereiche anzureichern. Da alles Lebendige, Pflanzen, Mineralien, Edelgase, Metalle, Mikroben charakteristische Schwingungsbereiche umgreift, sowohl in physikalisch-messbaren wie in nicht-messbaren Skalen, ist eine Resonanz mit lebendigen Frequenzen besonders wertvoll. Mit der »Resonance«-Reihe sind diese Bioinformationen dauerhaft in Nassfarben fixiert. Wenn Klienten angeleitet werden, mit Resonance-Farben zu malen, ergeben sich nach zahlreichen Rückmeldungen von Kunst- und Maltherapeuten erstaunliche Wirkungen: innere, »schwierige« Situationen sind von den Klienten leichter zu bewältigen, ebenso deren Koordinations- und Konzentrationsvermögen sowie ihre Hingabe an eine zu bewältigende Anforderung.
 
Bei allen beeindruckenden praktischen Erfahrungen stellt sich dennoch die (theoretische) Frage: weshalb ausgerechnet fünf Farben, die formal als Fünfeck, als Pentagramm angeordnet sind – und nicht drei Farben in Form eines gleichseitigen Dreiecks? Die Autorin betrachtet das Pentagramm als Symbol der Ganzheit, wie das in traditionellen Anschauungen zum Ausdruck kommt. Anschaulich wird dies im sogenannten Goldenen Schnitt. Er beschreibt auf geometrische Weise die harmonische Beziehungen einzelner Teile zueinander und setzt diese wiederum in harmonische Beziehung zu einem übergeordneten Ganzen. Den Goldenen Schnitt findet man überall in harmonischen Beziehungen und ebenso überall in der Natur. Harmonische, ausbalancierte Beziehungen ist ein wesentliches Momentum bei künstlerischen Gestaltungen – auch im Bereich der Farben.

Und weshalb Sirius? Sirius ist für uns Menschen der mit bloßem Auge hellste sichtbare Stern, der tief in den kulturellen Traditionen der Menschheit verankert ist. Barbara Diethelm entdeckte im Vorhandensein dieser Zentralsonne in unserer Galaxie auch das Zentrum und die geistige Mitte ihrer persönlichen Farbenphilosphie, das Große Herz. Sirius Primary Colours kann und soll in diesem Sinne dazu beitragen, unsere kosmische Identität zu entdecken, die dann unsere Augen und Herzen auch für metaphysische Dimensionen

Roland Aull

|  Syntropia Buchversand, Roßdorf 2023 | 

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